Was ist Oolong Tee?

oolong tee
Oolong Tee, häufig auch bekannt als Ulong oder Wolong Tee,  wird ebenso wie schwarzer und grüner Tee aus der Teepflanze Camelia Sinensis hergestellt. Jedoch wird die Fermentation vorzeitig abgebrochen, weshalb auch bei dieser Teesorte häufig von halbfermentiertem Tee gesprochen wird. Oolong bildet die Brücke zwischen grünem (gar nicht oxidiert) und schwarzem Tee (volloxidiert).

Oolong-Tee wird hauptsächlich in China, Malaysia, Nepal, Taiwan (früher Formosa genannt) und Thailand angebaut. Zu den bekanntesten und hochwertigsten Oolong Tees gehören die hellgrünen, leicht süßlichen Arten aus den hoch gelegenen Regionen der Insel Taiwan.

Oolong Teegarten in Taiwan
Oolong Teegarten in Taiwan

Der Geschmack von Oolong

Oolong besitzt häufig einen fruchtig-milden Geschmack, wodurch er einen idealen Kompromiss für diejenigen ist, die sich nicht zwischen dem feinen Geschmack eines grünen und dem herb-bitteren Geschmack eines schwarzen Tees entscheiden können.

Der Hauptfaktor für den Geschmack ist jedoch der Oxidationsgrad. Ist der Oolong niedrig oxidiert, wird er von floralen, blumigen Noten bestimmt und er erinnert im Geschmack eher an Grüntee. Ein höher oxidierter Oolong besitzt hingegen weniger Blumigkeit, mehr Geschmacksintensität und erinnert eher an einen Schwarztee.

Oolong – der schwarze Drache

Die Bezeichnung „Oolong“ (chinesisch Wu long) bedeutet „Schwarzer Drache“ oder auch „Schwarze Schlange“. Aus dem chinesischen Wu long wurde dann Oolong.

Es gibt verschiedene Legenden, die den Ursprung dieses Namens beschreiben.

So besagt eine Legende, dass der Inhaber eine Teeplantage beim Trocknen der Teeblätter von einem schwarzen Drachen (oder wahrscheinlicher einer großen schwarzen Schlange) verjagt wurde. Als er sich einige Tage später wieder zurück auf seine Teeplantage traute, waren die Teeblätter in der heißen Sonne oxidiert und ergaben so das herrliche Getränk, was wir heute als Oolong kennen. Durch die natürliche Fermentation haben sich die Teeblätter dunkel verfärbt. 

Aber nicht nur der Legende nach hatte der schwarze Drache Einfluss auf die Namensgebung. Auch in seiner Form erinnert der Oolong Tee an kleine Drachen. Der halbfermentierte Tee ist dunkel in der Färbung und hat eine lange, schmale Form. Sodass auch die Teeblätter aussehen wie kleine schwarze Drachen. 

Herstellung des halbfermentierten Tees:

Für den Oolong-Tee müssen die Teeblätter nach dem Pflücken in der Sonne welken, anschließend werden sie in speziellen Bambuskörben ruhen gelassen. Währenddessen findet die Oxidation statt. Dabei werden die Blätter immer wieder leicht geschüttelt und gerieben, so dass der austretende Saft mit dem Sauerstoff der Luft reagiert. Dieser Welkvorgang wird daraufhin durch kurzzeitiges Rösten bei hohen Temperaturen unterbrochen. Die Herstellung erfordert wahrhaftig Fingerspitzengefühl und Erfahrung, weshalb dieses Verfahren nur wenige Teeproduzenten beherrschen.

Oolong – der Geheimtipp aus Asien

In Deutschland wird Oolong eher selten getrunken und gilt als wahrer Geheimtipp unter den chinesischen Tees. In China ist der Oolong Tee hingegen schon seit Jahrhunderten ein beliebtes Getränk und wird in der täglichen Ernährung gerne als Begleiter zu fettigen Speisen serviert. Die Tee-Spezialität soll den Stoffwechsel anregen und soll sich schonend auf den Magen-Darm-Trakt auswirken.
Bei den chinesischen Teezeremonien wird ebenfalls häufig der Oolong Tee getrunken. Im Vordergrund steht der gemeinsame Teegenuss. Traditionell werden hierfür kleine Teekannen und Geschirr verwendet, die nur selten mehr als 100 ml Wasser fassen. Die Vorteile dafür liegen auf der Hand: Bei kleinen Wassermengen lässt sich die Wassertemperatur sowie die Ziehzeit besser kontrollieren.
chinesische teezubereitung

Die chinesische Teezeremonie Gongfu Cha

Genießt den Oolong Tee mit mehreren Aufgüssen, um die unterschiedlichen Geschmacksfacetten kennenzulernen. Dabei bleiben die Blätter stes in der Kanne. Nach der Gongfu Cha Art wird das Tee-Geschirr zuerst mit heißem Wasser gereinigt und vorgewärmt. Im nächsten Schritt werden die losen Teeblätter in die Teekanne gegeben und mit heißem Wasser (ca. 80 °C) übergossen. Beim ersten Aufguss wird der Tee aber nicht getrunken, er dient lediglich dazu, die Blätter zu öffnen und die Bitterkeit zu nehmen. Erst beim zweiten Aufguss wird der Tee getrunken. Hier muss der Tee ca. 30 Sekunden darin ziehen.

Nach der chinesischen Teezeremonie heißen die drei Aufgüsse:

  1. Tee des guten Geruchs
  2. Tee des guten Geschmacks
  3. Tee der langen Freundschaft

Auch nach dem dritten Aufguss schmeckt der Oolong Tee nicht bitter und verändert bei jedem Aufguss sein Aroma. Probiert es aus und erlebt einen überraschend vielfältigen Genuss.

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