Anfangs war der Tee grün: Vom grünen Blatt zum schwarzen Tee

Grüntee in der Kanne

Eins ist gewiss, Tee wurde viele Jahrhunderte lang nur „grün“ oder besser gesagt unfermentiert getrunken. Erst durch die Fermentation bzw. Oxidation wechselt der Tee seine Farbe von Grün auf Schwarz.

In China, Japan und anderen asiatischen Ländern rangiert auch heute noch der Grüntee weit vor dem Schwarztee. Ein Grund ist wahrscheinlich die Herstellung des Grüntees, denn diese ist weniger kompliziert als die von Schwarztee.

Die Herstellung des grünen Tees

Grüner Tee und Schwarzer Tee werden beide  aus den Blättern der Pflanze Camellia sinensis gewonnen. Nach dem Pflücken müssen die frischen Blätter schnellstens in die Fabrik zur Weiterverarbeitung gebracht werden. Der Vorgang des Welkens entfällt dabei komplett. Das Blatt muss umgehend erhitzt werden, um die Enzyme abzutöten und eine beginnende Fermentation zu verhindern. Auf diese Weise bleiben natürliche Inhaltsstoffe, wie reichlich vorhandene Gerbstoffe (z. B. Catechine und Polyphenole) erhalten.

Da jede Grünteesorte auf eine andere Weise bearbeitet wird, ist der Geschmack äußerst vielfältig und reicht von blumig über frisch bis hin zu würzig und nussig.

Wertvolle Inhaltsstoffe des Grüntees

Ein weiterer Grund für die Beliebtheit des Grüntees in den asiatischen Ländern ist die ihm nachgesagte Wirkung*. Schon im 6. Jahrhundert vor Christus erkannten buddhistische Mönche die belebende Wirkung der Teepflanze. Sie genossen den Grüntee als täglicher Heiltrank, um den Geist zur Ruhe kommen zu lassen, den Körper zu stärken und um klare Gedanken bei der Meditation zu bekommen.

Durch die verhinderte Fermentation / Oxidation bleiben außerdem die Gerbstoffe im Blatt weitestgehend erhalten, wodurch grüner Tee eine etwas herben Geschmack aufweist. Das in den Blättern enthaltene Koffein wird durch die Bindung an die Gerbstoffe im Verdauungsprozess schonend freigesetzt. Im Gegensatz zu Kaffee wirkt das Koffein im Grüntee sanft und trotzdem anhaltend belebend.

Im nächsten Schritt werden die gedampften Teeblätter gerollt und anschließend getrocknet. Die meisten Tees werden heutzutage maschinell bearbeitet. Es gibt aber auch Spitzentees, die heute noch vollständig von Hand behandelt werden. Dadurch ist die Jahresernte auch sehr gering und im Preis hingegen sehr hoch.

China ist heute der wohl größte Produzent und Exporteur von grünem Tee. Schwarztee wird in China fast nur für den Export produziert. Aber nicht nur in China wird Grüntee angebaut. Auch Sri Lanka – ehemals Ceylon, hat den Grüntee wiederentdeckt. Daneben gibt es Grüntee-Plantagen in Japan, Vietnam, Taiwan und Myanmar, in Indien, Bangladesch und Indonesien.

* Die Informationen zu gesundheitsfördernden Wirkungen und Eigenschaften beziehen sich dabei nicht
speziell auf ein von uns angebotenes Produkt. Wir haben die Informationen nach bestem Wissen
ausgearbeitet, können aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit geben.

Grüntee Sencha – angebaut in Japan und China

Die Teesorte Sencha gilt in Japan und China als die meistgetrunkene. Dabei unterscheidet sich der Sencha in seiner Qualität. So wird er in Japan anders verarbeitet als in China. Der Geschmack vom Sencha ist leicht herb, er überrascht dennoch mit einer angenehmen Süße. Eine gute Sencha-Qualität erkennt ihr an der Farbe. Dabei gilt, je dunkler das Grün der Blätter, desto besser ist der Sencha.

Der japanische Sencha hat einen zarten, süßlichen und allgemein frischen Geschmack. Der chinesische Sencha schmeckt ebenfalls leicht, hat aber einen leicht grasigen Nachgeschmack.

Sein Aroma entfaltet sich am besten, wenn ihr das aufgekochte Wasser vor dem Aufgießen auf bis zu 75 °C abkühlt.

Japan Sencha Bio
Bio Japan Sencha (100 g)

Zubereitungstipps für Grünen Tee

  • Grüner Tee kann 3 bis 4 Mal aufgegossen werden
  • Das Teewasser sollte weich, frisch und geschmacksneutral sein
  • Teeblätter mit 60 bis 80 °C  heißem Wasser aufgießen, je nach Erfordernis der Sorte anpassen
  • Benutzt zum Bestimmen der Wassertemperatur einen Tee-Thermometer
  • Pur trinken: Süßstoffe wie Zucker oder Honig gehören nicht in den Grüntee